Mit den Klett-Nachwuchspreisen werden innovative Unterrichtskonzepte junger Lehrkräfte gefördert. Nun wurden gleich zwei Wettbewerbe entschieden und auf dem Deutschen Historikertag und dem Tag der Schulgeographie vorgestellt.
Neuen Unterrichts-Methoden einen Raum zu geben, um Schule weiterzudenken, das ist das Ziel der Klett-Nachwuchswettbewerbe, die sich an junge Lehrkräfte verschiedener Fächer wenden. Zusammen mit den jeweiligen Fachverbänden ruft der Ernst Klett Verlag seit vielen Jahren den Lehrnachwuchs dazu auf, ihre erfolgreichsten Unterrichtsideen zum Wettbewerb einzureichen. Neben Fördergeldern erhalten die Preisträger eine Bühne, um ihre Ideen weiteren Lehrkräften vorzustellen.
Geschichte – Das hat etwas mit mir zu tun
Beim Nachwuchswettbewerb Geschichte, der alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands (VGD) ausgerufen wird, hat nun Nora Mussler mit ihrer Unterrichtseinheit „Taubstumme“ in der Hitlerjugend? den 1. Platz erzielt. Aus Sicht der Jury hat die seit 2022 in Lahr tätige Geschichtslehrerin die Aufgabe didaktisch geschickt aufbereitet und die Schüler:innen mit kontroversen Quellen und Darstellungen konfrontiert sowie nach Möglichkeiten suchen lassen, den Widerspruch aufzulösen.
Um „„Rassismus bei Immanuel Kant – sollte Kant weiterhin als Namensgeber fungieren?“ ging es bei dem mit dem 2. Platz ausgezeichneten Beitrag von Anne Hildebrandt aus Hamburg. Sie hat ein Thema gewählt, das die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hervorragend widerspiegelt, so die Jury. Die Lektüre Kants wird von den Schüler:innen multiperspektivisch reflektiert, um sich der Zeitgebundenheit Kants, aber auch der aus heutiger Sicht durchaus als rassistisch zu bewertenden Äußerungen Kants bewusst zu werden.
Sarah Dotzek, Geschichtslehrerin seit 2020 in Flöha, hat mit ihrer Einheit „Die sächsische Fabrikarbeiterin“ den 3. Platz belegt. In der Unterrichtseinheit geht es um die Relevanz von Frauen in der Geschichte, wobei die Jury besonders den starken regionalen Bezug und die systematische Quellenkritik hervorhob.
Im Bild v.l.n.r. : Lorenz Steinert Ernst Klett Verlag, Anne Hildebrandt, 2. Platz, Nora Mussler, 1. Platz, Sarah Dotzek, 3. Platz, Dr. Johannes Droste, VGD
Unsere Zukunft nachhaltiger mitgestalten – auf dem Weg zum Jahr 2030?
Der Wettbewerb GEO Innovativ wird alle zwei Jahre zusammen mit dem Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) ausgeschrieben. Diesen gewann nun Tabea Borchers aus Peine mit ihrer Unterrichtseinheit „Nutzen, ausnutzen, schützen – Wie lösen wir maritime Nutzungskonflikte?“ für die Klasse 7/8. In der Unterrichtsstunde werden Nutzungskonflikte zwischen Fischerei, Rohstoffgewinnung und Tourismus anhand einer fiktiven Küstenregion thematisiert. Die Jury lobte den methodisch und didaktisch innovativen Ansatz, die guten Materialien und die motivierende spielerische Herangehensweise des Beitrags.
Den 2. Preis erhielt die Unterrichtseinheit „Nachhaltigkeit als einziger Ausweg? – Ein Escape Game im Geographieunterricht“ von Kevin Ruser aus Breiholz. Das Escape Game nimmt die Interessen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler durch geschickten Einsatz von Rätseln und anregenden Materialien auf, etwa durch Puzzeln eines QR-Codes. Zudem werden ansprechende Fallbeispiele und aktivierende Aufgabenstellungen angeboten. In seiner gelungenen Kombination trägt das Escape Game somit zu einer effektiven und nachhaltigen Gestaltung des Lernprozesses bei, so die Jury.
Weitere Information:
http://www.klett.de/nachwuchswettbewerbe