4.3. Vorbereitung der Inszenierung
1. Der Text wird in Szenen zerlegt
Es bietet sich an, bei dem Auftritt einer neuen Tierfigur eine neue Szene anzusetzen. Die letzte Szene sollte die sein, bei der alle zusammensitzen und die Suppe essen. Zwei Möglichkeiten: Die Lehrkraft (L) teilt die Geschichte selbst in Szenen ein (Zeitökonomie) oder bittet die S, dies zu tun.
2. Vorentlastung der Aussprache und Prosodie
- L spricht dabei den Text Satz für Satz laut vor, S lesen den Text jeweils zeitversetzt nach dem L halblaut nach (im Sinne eines chorischen Nachsprechens). Dabei bewegen sich alle (auch L) frei durch den Raum. Dieses Vorgehen kann mehrfach erfolgen. Videobeispiel zum chorischen Nachsprechen mit Bewegung im Raum: Szene 1
- Ausloten und Ausprobieren der Haltungen und Emotionen der einzelnen Figuren in den Szenen. Szene für Szene werden folgende Aspekte erarbeitet:
- Welche Figuren kommen in der Szene vor?
- Was fühlen sie?
Videobeispiel zum Chorisches Nachsprechen mit Bewegung im Raum und mimisch-gestischer Interaktion: Szene 2
- S sprechen die Szene Satz für Satz mit den erarbeiteten emotionalen Grundhaltungen und Gefühlen ggf. unter Verwendung der genannten Gesten/Mimik. Wichtig: S ermutigen, ins Extrem zu gehen und zu übertreiben, da erfahrungsgemäß die S Schwierigkeiten haben, aus sich herauszugehen.
- Ggf. kleine Reflexion im Plenum. Leitfragen, z.B.: Wurden die Emotionen stimmig gewählt? Passten Mimik, Stimme und Gesten zueinander? Wenn zeitlich möglich, erneuter Durchgang.
3. Handlungsketten und Szenen erarbeiten
- Bühnenraum definieren, Requisiten besprechen, Definieren der physischen Handlungskette: Welche körperlichen Handlungen werden an welcher Textstelle ausgeführt? Beispiel: Anfangssequenz:
- Konkrete Darstellung anhand der 1. Szene: Szenenbeginn, Gallina sitzt im Sessel und liest gemütlich. Es klopft. Wolf klopft an die Tür. Gallina schaut überrascht /erschrocken/ neugierig/ erfreut (?) zur Tür, steht auf, hält inne, schaut zur Uhr und fragt dann je nach der in Schritt 2 festgelegten Emotion zögerlich /ängstlich /verunsichert “¿Quién es?” usw.
- Hiermit kann man sehen, wie im Einzelnen die Festlegung der rein physischen Handlungskette erfolgen kann und welche Variationen vorgenommen werden können. Es geht um die Erschließung des Inhalts über den körperlichen Ausdruck, zunächst ganz bewusst unter Weglassen der sprachlichen Reproduktion des Textes. Dabei wird nochmal ersichtlich, ob die Festlegung des Bühnenraums und die Requisiten hilfreich und stimmig sind.
- Teile der 1. Szene werden in ca. 20 min. mit der Klasse erarbeitet. Es empfiehlt sich, dass der L die weiteren Handlungsketten selbst zuhause vorbereitet (Zeitökonomie). Variante: Verschiedene mögliche Handlungen zur Auswahl stellen und von S stimmig zuordnen lassen.
- Übertragen der Handlungsanweisungen in den Spieltext. Beispiel (PDF) anzeigen